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Ab 1965 wurde auf einem neu erschlossenen Areal ein Delfinarium eröffnet, das zu den größten Europas gehört. Die Haltung und Erforschung von Großen Tümmlern steigerte das Ansehen des Zoos, sorgte aber auch für scharfe Kritik, da selbst ein großzügig bemessenes Delfinarium nur einen kleinen Teil des Raumes zu bieten vermag, der einem Delfin in seinem natürlichen Lebensraum zur Verfügung steht.


Als Delfinarium oder Delphinarium bezeichnet man eine Form der Tierhaltung, in der Delfine oder Wale in Gefangenschaft leben. Meist werden sie trainiert und führen entsprechende „Kunststücke“ vor. Delfinarien dienen zur Unterhaltung der Zuschauer, welche durch eine bestimmte Dressur der Delfine erzielt werden kann. In der Regel sind es Große Tümmler und Orcas, welche die „Kunststücke“ ausüben.
Delfinarien werden häufig auch zur Züchtung der darin gehaltenen Tierarten verwendet. In Delfinarien wird dabei versucht, Inzucht zu vermeiden, indem die Tiere zu einem anderen Park transportiert werden. Dies kann die bei Walen sehr stark ausgeprägte Beziehung zur Mutter beeinträchtigen. Da die Tiere hochsozial sind, können sie sich schnell an die neue Umgebung und die neuen Gefährten gewöhnen. So entschärft man Konflikte zwischen Delfinen durch Umsiedelung eines der betroffenen Tiere in ein anderes Delfinarium. Seit dem Jahre 2001 ist es üblich, die künstliche Befruchtung einzusetzten.
Neben Delfinshows bieten Delfinarien und Wasserparks oft noch weitere Aktivitäten an:
In Delfin-Schwimmprogrammen können Besuchergruppen zu den Delfinen ins Wasser steigen und sie berühren. Das Risiko von Verletzungen oder der Übertragung von Krankheiten ist bei direkten Begegnungen für Mensch und Tier jedoch relativ hoch.
Vor über 25 Jahren entstand in den USA die Idee, dass die Begegnung mit Delfinen eine heilsame Wirkung haben könnte. Seither bieten immer mehr Delfinanlagen Delfintherapien zur Behandlung verschiedener psychischer Erkrankungen und Entwicklungsstörungen an. Die Meinungen über den Nutzen der Delfintherapie gehen stark auseinander. Bis heute gilt die langfristige Wirksamkeit der Delfintherapie als wissenschaftlich weder belegt noch widerlegt.
In Fütter- und Streichelbecken („petting pools“) können Delfine von Besuchern berührt und gefüttert werden. Durch die ständige Konkurrenz untereinander sind die Tiere oftmals aggressiv, dominierende Tiere oft stark übergewichtig und das Risiko von gegenseitigem Verletzen groß.
Die Haltung von Delfinen und Orcas in Gefangenschaft ist umstritten. Von Seiten der Tierschützer gibt es reichlich Kritik an Delfinarien. Bemängelt wird die wenig artgerechte Haltung, bedingt durch die Enge und Eintönigkeit des Umfelds, künstlich aufbereitetes Wasser, unnatürliche Gruppenzusammensetzung, das ungewohnte Futter- Delphine meiden normalerweise tote Fische - sowie der Lärm und die dauernde Anwesenheit von Menschen. Diese Dinge setzten die Tiere unter Stress. Der Nürnberger Tiergarten ließ auch von solchen Behauptungen getrieben über 3 Jahre hinweg die Stresshormone seiner Delfine messen. Das Resultat: Keine Anzeichen für Stress. Tierschützer halten die Haltungsbedingungen in Delfinarien dennoch für "stressig" und machen sie für innerartliche Aggressionen, Schwächung des Immunsystems bis hin zu chronischen Krankheiten und Tod verantwortlich. Viele Tiere stünden deshalb auch regelmässig in medizinischer Behandlung, zum Beispiel wegen Magengeschwüren.

Auch wenn die Tiere nicht in Shows auftreten müssten, könne ein Becken nicht die Vielfalt des Meeres abbilden. So seien die intelligenten Tiere wesentlich anfälliger für Krankheiten und es mangele ihnen an sozialen Kontakten. Auch die Haltung in abgezäunten Meeresarealen, die den Delphinen bessere Lebensbedingungen zu bieten scheinen, sei nicht unproblematisch. Solche Anlagen, verschmutzt und überdüngt durch Ausscheidungen der Delphine, belasteten die umliegenden Gewässer. Da sich die Delphine auch in diesen Meeresbecken nicht wie in Freiheit in tiefere Gewässer zurückziehen könnten, seien sie ungeschützt der Gewalt von Stürmen ausgesetzt und liefen Gefahr, von den Wellen gegen die Absperrungen geschmettert zu werden oder zu ertrinken.
Ebenfalls stark umstritten ist die Herkunft der Delphine. Die Nachzucht in Gefangenschaft sei bisher nicht nachhaltig und ein Zurückgreifen auf Wildfänge deshalb notwendig. Delfinschulen würden in Buchten getrieben, um dort die schönen Exemplare zu separieren und die übrigen zu schlachten. Verwiesen wird bei dieser Thematik in der Regel auf den Wal- und Delfinfang in Japan, der nur deswegen lukrativ sei, weil Zoologische Gärten hohe Summen für schöne Delfine bezahlen würden. Während es nachweislich im gesamten europäischen Raum keine Delfine aus Japan gibt, ist das brutale Vorgehen japanischer Walfänger im speziellen durch Videomaterial belegt. Entkräftet wird die Argumentation der Delfinariengegner durch die Tatsache, dass in Nordamerika 2/3 aller Großen Tümmler bereits Nachzuchten sind. Von Nachhaltigkeit kann insoweit gesprochen werden, dass es dort auch Nachzuchten in dritter Generation gibt. Amerikanische Delfinarien sind - nach eigener Aussage - nicht mehr auf Wildfänge angewiesen. Aber auch in Europa entwickelt sich die noch sehr junge Delfinhaltung weiter. Bereits jeder zweite Große Tümmler in europäischen Delfinarien stammt aus eigener Nachzucht. Die durchschnittliche Lebenserwartung übersteigt mittlerweile die in freier Wildbahn um Jahre.
Dennoch hat die Kritik der Tierschützer in England zur Schließung aller Delfinarien geführt.
Einer der bekanntesten Kritiker ist Rick O’Barry, der ehemalige Delfintrainer der Fernsehserie Flipper. Nachdem ein Delfin in seinen Armen starb, gab er seinen Job als Trainer auf und gründete 1970 die Organisation „Dolphin Project“. Seither setzt er sich gegen die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft ein.



Als sich 2006 bei Delphin-Dame Delphi Nachwuchs ankündigte, war die Freude bei den Pflegern groß; noch größer die Begeisterung, als Baby Dolly am Samstag, den 4. August 2007 um 14.56 Uhr das Licht der Welt erblickte.
Nur eine halbe Stunde dauerte die Geburt – Dolly kam ohne Komplikationen und, wie es sich gehört, mit der Schwanzflosse zuerst zur Welt. Die Zoo-Belegschaft waren zufrieden: Der kleine Zahnwal schwamm sofort an die Wasseroberfläche und begann zu atmen.
Erfolgreiche Delphingeburten stellen auch heute noch eine Seltenheit in zoologischen Gärten dar. Mutter Delphi, selbst im Jahre 1992 im Zoo Duisburg geboren, kümmerte sich vom ersten Tage an vorbildlich um ihr Jungtier. Während im angrenzenden Neudelphinarium Ivo, Pepina und Daisy bei den täglichen Vorführungen die Zoobesucher begeisterten, versorgte Delphi im abgetrennten Aufzuchtbecken ihren weiblichen Nachwuchs, den die Pfleger auf den Namen Dolly tauften.
Nur unter strengsten Hygienevorgaben ist der Zugang zu der getrennten Aufzuchtabteilung gestattet, da neugeborene Delphine über kein Immunsystem verfügen und somit äußerst anfällig sind gegenüber Krankheiten, die auch der Mensch auf das Tier übertragen kann. Erst über die Muttermilch nehmen die Jungtiere wertvolle Abwehrstoffe auf, um langsam ihr Immunsystem zu entwickeln und zu stärken. Bis dahin ist der Kontakt zum Jungtier nur wenigen Zoomitarbeitern unter strikten Hygienemaßnahmen erlaubt.
Und die leisten ganze Arbeit: Tag und Nacht wird das Wachsen und Gedeihen des Nachwuchses per Unterwasserkamera lückenlos dokumentiert. Jede Regung von Mutter und Kind, die Tauchzeiten, die Säugefrequenz oder der Spieltrieb der kleinen Dolly werden protokolliert und ausgewertet. Damit können die Pfleger und der Tierarzt Rückschlüsse auf die artgerechte Entwicklung des Tieres ziehen.
Gut eineinhalb Monate nach der Geburt ist das Immunsystem des Jungtieres nun ausreichend entwickelt. Dolly hat ihr Geburtsgewicht von zehn Kilo verdoppelt und ist bereit für den großen Auftritt. Heute um 12 Uhr werden Mutter Delphi und das Baby erstmals im Hauptbecken des Neudelphinariums im Zoo Duisburg zu sehen sein.
Die TV-Reportage zum Thema sehen Sie morgen, Freitag, 15.15 Uhr beim ZDF: "Ruhrpott-Schnauzen, Geschichten aus dem Duisburger Zoo"
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